Mittwoch, 3. Dezember 2025

Die zweite Dimension des „Ankommens“ Jesu, des Christus

Freiheit – oder warum gibt es Böses in der Welt und warum lässt Gott das zu?

Gott hat mit jedem einzelnen Menschen wohl mehr Mühe als mit der Erschaffung des ganzen Weltalls – denn Er hat uns als freie Wesen geschaffen. Gott will uns nicht zwingen, Ihn zu lieben; denn dann wäre das keine Liebe mehr, sondern Abhängigkeit. Das zeigt sich aber auch schon immer als Problem in der Geschichte der Menschheit; denn Menschen neigen dazu, „Abkürzungen“ zu nehmen, gerade, wenn sie etwas nicht verstehen. Diesen Weg nennt man kirchendeutsch: Sünde. Und der führt immer wieder zur Katastrophe. Es gibt immer wieder zwischendurch grandiose Beispiele, wie Menschen Gottes Ansprechen gut aufnehmen, aber das versandet immer recht zügig wieder.

Die zweite Dimension hat also mit der Frage zu tun, wie Gott einerseits unsere Freiheit und damit Liebesfähigkeit bewahren kann und andererseits etwas tun kann, damit wir nicht im Bösen untergehen. Gottes Lösung ist eine Einladung; Er wirbt mit sich als Kind. Er zeigt von Anfang an Liebe, die in den Schmutz und das Leid der Welt geboren wird, damit wir ihn überall finden können. Die Antwort auf diese zweite Frage hat der Dichter Angelus Silesius trefflich auf den Punkt gebracht:

Und wäre Christus 
tausendmal in Bethlehem geboren
und nicht in dir,
so bliebest du doch ewiglich verloren.

Die zweite Dimension des Ankommens also bedeutet:
Jesus muss nicht nur in Bethlehem geboren sein, sondern auch in mir,
damit ich so in der Gemeinschaft mit Gott leben und wachsen kann.
Dazu braucht Er nichts von mir; keine Leistung, keine Werke,
sondern nur mein Ja und damit auch meine Bereitschaft, umzukehren hin zu Ihm,
damit Er mich in Seiner Liebe umgestalten und meine inneren Wunden heilen darf.

Das macht Gott nicht gegen meinen Willen.
Er ist ein Gentleman und wartet, 
bis Er von uns eingelassen wird (Offenbarung 3,20).

Bild von PublicDomainPictures auf Pixabay 

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