Vierzig Tage waren seit jenem denkwürdigen Pessach vergangen, an dem Jesus gestorben und auferstanden war. Vierzig Tage hindurch war Jesus bei Seinen Jüngern, die ihn auch noch von vor Ostern her kannten, ein und aus gegangen. Doch nun endet diese Art der Gegenwart und Beziehung und Jesus kehrt in die Ordnung des Himmels zurück. Beim letzten gemeinsam Mahl aber gibt Jesus Seinen Jüngern an diesem 40. Tag nach Ostern den Auftrag, in Jerusalem zu bleiben und zu beten bis sie mit der Verheißung vom Vater her beschenkt worden sind. Sie sollen also nicht einen Plan abbeten, sondern beten, bis etwas geschieht (Apg 1,4-5). Das, was geschehen wird, kennen sie noch nicht. Es wird vollkommen neu sein. So warten sie und beten, bis etwas geschieht. Sie erfahren dieses Neue am 50. Tag nach Ostern, an Schawuot. Schawout (Ende der Weizenernte) ist ähnlich wie Pessach (Ende der Gerstenernte) eines der drei jüdischen Pilgerfeste. An ihm feiert das pharisäische/rabbinische Judentum auch die Gabe der Tora (Die Bücher der Weisung) am Sinai; denn damit entstand aus den Geretteten Ägyptens der Form nach das jüdische Volk als das besondere Volk Gottes.
Gott bereitet das, was Er schenkt immer vor. So spielten während der Feiern zu Schawuot, auch Wasserrituale eine Rolle, die zB im Buch Ezechiel im Kapitel 47 der Bibel erwähnt beschrieben werden. Aus dem Tempel quillt dort eine kleine Quelle hervor und fließt über das Jordantal und weiter ins Tote Meer. Unterwegs beginnt alles zu grünen und Menschen können Leben. Der Überfluss des Wassers wird stark, dass selbst das Tote Meer wieder gesund wird und Leben enthält.
Das geschieht in der Gabe des Heiligen Geistes. Er ist die Liebe zwischen Vater und Sohn. Und da in Gott alles total ist, ist auch er Person, aber trotzdem eins als Gott. Zu Pfingsten nun werden die Beter aufgenommen in diese Liebe, diese Beziehung zwischen Vater und Sohn. Aus dem jüdischen Jüngerkreis wird Kirche. Und das feiern wir zu Pfingsten – Geburtstagsfest der Kirche.
Dieses Beten bis
was geschieht, führt die Kirche mittlerweile vor jedem größeren
Ereignis durch. Es nennt sich Novene (neuntägig). Wenn Sie da
mitmachen wollen: hier habe ich die Novene, die von der Charismatischen Erneuerung herausgegeben
wurde, verlinkt. Ich werde diese nutzen. Mit ein paar Freunden haben wir uns
verabredet, da wo wir gerade sind, um 21:00 neun Tage hintereinander
zu beten. Nehmen Sie da ruhig auch Dinge mit hinein, wo Sie denken,
da braucht es besonders die Kraft des Heiligen Geistes Gottes.
Gesegnete Zeit
P. Adrian Kunert SJ
Das Bild ist von Pixabay, der dort erzeugte link funktioniert leider nicht.