„Wenn Jesus damals nicht den bösen Riesenkürbis besiegt hätte, wären wir alle jetzt nicht hier.“ Diesen alten Spottvers auf traditionsvergessene MitbürgerInnen kennen Sie ja vielleicht. Viele feiern am Reformationstag (31.10.) oder am Vorabend von Allerheiligen (1.11., All Hallow's Eve) Halloween; für die meisten ist es wohl nur ein bisschen Karneval für Kinder, etwas Grusel-Grusel – und viel Kommerz. Und ist es schlimm, dass das geschieht? Schließlich gab es so ein Wichtigwerden und Unwichtigwerden verschiedener Feste schon immer. Laut Überlieferung soll Luther am Vorabend vor Allerheiligen die 95 Thesen an die Schlosskirche zu Wittenberg geklopft haben – und das war auch zu einer Zeit, als vieles Wichtige in Vergessenheit oder in arge Schieflage geraten war.
Um das bewerten zu können, muss man sich anschauen, was in Vergessenheit geraten war oder was durch das Neue überdeckt zu werden droht; denn das geschieht ja fortwährend. Schon in vielen Paulusbriefen in der Bibel geht es darum, dass Menschen, oft mit besten Absichten, das Eigentliche preisgeben, ohne dies zu bemerken (vgl. Galaterbrief).