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Mittwoch, 8. November 2023

von der Entscheidung zwischen Katastrophe oder neuem Anfang

von den Friedensträumen, die mit dem Zusammenbruch und der Auflösung der politischen Blöcke folgten, ist nicht viel übrig geblieben. Schon der Krieg auf dem Balkan zeigte, dass Krieg in Europa wieder möglich war und ist – auch wenn man das noch einigermaßen verdrängen konnte. Doch imperiale Träume und die Großmannssucht sind überall in der Politik zurückgekehrt. Die Kriege und ihre Folgen treffen viele selbst hier in ihrem normalen Alltag. Kaum jemand, der nicht betroffen ist von der Teuerung, den Flüchtlingsdramen an unseren Außengrenzen und mitten unter uns. Noch keiner der Konflikte, die sich weltweit darstellen, ist wirklich auf dem Weg der Besserung; weder der schon fast 21 Monate andauernde Krieg, mit dem Russland die Ukraine als selbständigen Staat auflösen will, noch die Folgen des brutalen Überfalls der Hamas-Terroristen auf Israels Zivilgesellschaft und der blutigen Reaktion Israels, noch der Stellvertreterkrieg zwischen Schiiten und Sunniten im Jemen, der bei uns kaum sichtbare Krieg, den Aserbaidschan Armenien aufgedrückt hat, noch … Es scheint immer mehr Verrückte in dieser Welt zu geben und die Konflikte nehmen auch in Fernost, Afrika und Amerika weiter an Fahrt auf. Auch die Klimakrise und die Gefahren durch die beschleunigte Energiewende (zunehmende Blackout-Gefahr) sind ja alles andere als behoben und überwunden. Es kommt also nicht von ungefähr, wenn so mancher in unserer Zeit rat- und haltlos ist.

Aber Krisen sind nicht nur Ursprung von Katastrophen, sondern auch Geburtsstätte grandioser Wunder und von Erneuerung. Morgen, am 9. November, ist so ein denkwürdiger Tag – gerade hier in Deutschland:

Dienstag, 15. September 2020

Schmerzen Mariae in Coronazeit

Das Gedächtnis der Schmerzen Mariae, an dem wir eine kleine Feier im Gedenken an die in der Corona Verstorbenen gestalten, ist nur in enger Beziehung zu dem Fest der Kreuzerhöhung vom Vortag richtig zu verstehen.

Die Kreuzerhöhung hat zwei historische Anlässe, die jetzt mal unerheblich sein sollen. Wichtig für uns ist das Festgeheimnis: Menschen kommen immer wieder durch eigene Schuld oder fremdverursacht in schwere Situationen und tiefes Leid hinein. Sie schreien (meist erst ausgelöst durch diese Not) dann um Hilfe zu Gott. Der hört das Rufen, macht aber die Situation nicht ungeschehen, sondern setzt ein Zeichen und eine Handlungsaufforderung. Bei den Israeliten, die von Schlangen gebissen wurden, war es: Blickt auf zur Bronzeschlange des Mose und ihr werdet leben (Numeri 21,4-9). Hierbei ist wichtig: Nicht die Bronzeschlange selbst heilt, sondern das Vertrauen auf Gottes Wort. So ein Zeichen ist Jesus (Johannes 3,13-17), erhöht am Kreuz. Wer Gott wie Jesus bis zum Tod vertraut, wird gerettet.

Das Gedächtnis der Schmerzen Mariae nun lädt uns ein, mit dem empathischen Blick der Mutter Jesu auf Sein Leiden (und wie Er und sie damit umgehen) zu schauen, um selber Kraft zu schöpfen und heil zu werden – wir selber und als Gesellschaft. Wenn wir dieses Gedenken am heutigen Tag feiern, gedenken wir also nicht nur der Leidenden und Verstorbenen im Zusammenhang mit Corona, sondern vergewissern uns auch, warum es gut ist, die oft sehr störenden (AHA-)Regeln einzuhalten.

Maria, du bist der reine Spiegel der Herrlichkeit deines Sohnes und der tiefe Brunnen Seines Erbarmens, aus dem wir schöpfen können.

GEBET

Gott,
diese Kerzen brennen gegen das Vergessen;
gegen das Vergessen der Toten,
gegen das Verdrängen der Vorsicht,
gegen die gefährliche Sehnsucht alles wieder so haben zu wollen,
wie vor der Krise.

Gott,
diese Kerzen brennen aber auch für etwas;
für das Erinnern,
für die Solidarität,
für das neue Bewusstsein, dass wir und unsere Gesellschaft endlich und
verletzlich sind,
denn nichts ist ewig, wenn es nicht in Dir ist.

Gott,
segne unser Haus: die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
die Patienten und Besucher;
segne unser Mühen und schenke unseren Herzen eine Leichtigkeit,
die nur von Dir kommen kann;
segne unsere Stadt und unser gemeinsames Haus Europa,
damit wir gestärkt und mit einem besseren Fokus aus dieser Krise hervorgehen.

Und Gott,
behüte uns vor denen, die die Gesellschaft verwirren,
die Krise und damit die Vorsicht kleinreden,
behüte uns vor denen, die Sorglosigkeit predigen,
und damit alle bisherigen Erfolge gefährden,
behüte uns vor denen, die aus Angst heraus alles herunterfahren wollen.

Gott,
schenke uns eine wache Gelassenheit und den Geist liebender Unterscheidung,
die uns das Nötige weiterhin tun lässt,
die aber den Nächsten und seine Nöte im Blick behält.
So segne und behüte Euch der allmächtige und liebende Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.