Eine Religionslehrerin fragte die
Klasse: „Wie nennt man es, wenn ein Termin den anderen jagt und
man vor lauter Arbeit nicht mehr an morgen denken mag?“
Ein Mädel meldet sich und sagt: „Advent!“ Die Lehrerin
suchte natürlich nach einem anderen Wort: nach „Stress“
Haben Sie auch manchmal „Stress“?
Ich meine jetzt nicht den guten, den so genannten Eu-stress, der uns
anspornt und hilft unsere Ziele besser zu erreichen (wenn man zum Beispiel noch die ganzen Plätzchen backen muss); sondern diese
blöde Situation, wo man sich immer nur mehr als Getriebener fühlt,
der immer weniger in der Lage ist, seine eigene Situation zu
gestalten.
Kann man dagegen etwas tun, gerade wenn
man an den äußeren Bedingungen nichts ändern kann? Da kann ein
kleines Ritual helfen, die Handlungsfreiheit zurückzugewinnen und
damit den Blick auf die Situation zu entspannen, obwohl sich erst
einmal nichts ändert.
Dieser Trick, ist eine bewusste, kurze
Pause Atempause, die man überall, wo man gerade ist, einfügen kann.
Sie treten ein wenig aus der Hauptverkehrsader ihres Alltags an die
Seite, oder setzen sich gar aufrecht hin, schließen die Augen und
lassen vor Ihrem inneren Auge die Weite des karibischen Meeres
erstehen. Sie treten in Gedanken etwas zurück in den Schatten der
Palmen, um die brennende Sonne zu meiden und und keine nassen Füße
zu bekommen. Nun versuchen Sie mit einem langen, tiefen Atemzug, die
salzige und meergeschwängerte Luft einzuatmen, die Ihnen der Ozean
in einer sanften Brise zuweht. Versuchen Sie diesen Atemzug zu
genießen und lassen ihn erst dann wieder gehen, wenn alle
Entspannung, die er enthielt, bei Ihnen geblieben ist.
Jetzt können Sie wieder die Augen
öffnen, in die Alltagsspur zurückommen und tun, was die Situation
erfordert. Aber lassen Sie nicht überall den Sand vom Strand fallen.
P. Adrian Kunert SJ
Bild von Pixabay: https://pixabay.com/de/photos/strand-küste-palme-meer-sommer-84631/