Donnerstag, 10. August 2023

15. August – Mariä Aufnahme in den Himmel

In der ostkirchlichen Tradition erleben die wundersam von Engeln herbeigetragenen Apostel den Tod Mariens so, dass sie von Engeln unterstützt ihre himmlische Reise antrat. Ihre irdischen Kleider verblieben aber hier. Dem Zweifler Thomas, der auch hier irgendwie schaffte zu spät zu kommen, ward der Gürtel zuteil. Diese Kleider würden nun in Trier, Aachen, Prato (Toskana) und anderswo aufgehoben. Diese Variante der Legende erzählte Caesarius von Heisterbach um 1215.

In der westkirchlichen Tradition vor allem im Alpenraum – und das ist die Grundlage auch der dortigen Volksbräuche – geschah gemäß der Legenda aurea folgendes:

Dienstag, 13. Juni 2023

Herz Jesu, Sühne für unsere Sünden?

Die Kuh „Elsa“ ist – verzeihe die Ausdrucksweise – ein Miststück. Scheinbar friedlich äsend steht sie auf der Wiese am Waldessaum. Ein junger Wandersmann aus dem Nachbardorf läuft daran vorbei und zack, hatte sie ihn mit den Hörnern erwischt. Letzte Woche starb dabei sogar der Vater der Nachbarsfamilie (Biblische Geschichte: 2
Mose/Exodus 21,29). Die Kuh wurde natürlich gesteinigt. Jetzt war aber bekannt, dass diese Kuh eine „Problemkuh“ war. Jetzt hätte also auch der Besitzer gesteinigt werden müssen, weil er sie nicht ordentlich gesichert hatte. Das Urteil war eigentlich schon gefällt; doch die Familie des Geschädigten sagte: Was haben wir davon, wenn er

Donnerstag, 25. Mai 2023

Die Spur des Aufatmens

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay 

Wenn ich behauptete, 50% der in Deutschland Lebenden wüssten nicht, was wir zu Pfingsten feiern und warum sogar noch der Pfingstmontag frei ist, der selbst im Vatikan nicht eigens frei ist, läge ich eher noch auf der zu positiven Seite. Damit offenbart sich meines Erachtens auch der tiefste Grund der Kirchenkrise von heute und eigentlich von immer, wenn es eine Krise in der Kirche gab.

Also das Positive vorweg: Wir feiern Geburtstag. Also herzlichen Glückwunsch.
Doch was genau ist geschehen?

Freitag, 31. März 2023

Der Tod der grauen Schwester

 Gedanken zum Triduum Paschale

Manchmal schleicht durch unsere Gänge und Zimmer eine merkwürdige Gestalt. Unauffällig grau im Gesicht und in der Kleidung. Es ist kaum möglich, ihr Alter zu schätzen. Manchmal wirkt sie jung, manchmal uralt. Direkt lässt sie sich ungern in ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht verwickeln. Wenn man sie grüßt, rennt sie an einem vorbei, als hätte sie nichts gehört. Wiederholt man den Gruß, wird sie nur noch schneller – ohne je zu antworten. Von selber käme sie nie auf die Idee zu grüßen. Aber eigentlich ist sie recht kommunikativ. Meist schaltet sie sich ungefragt in laufende Gespräche ein: „Hast Du schon gehört, was der schon wieder gemacht hat.“ Es ist die Schwester Motzerella. Bitte verwechseln Sie sie nicht mit der allseits geschätzten Kollegin Schwester Mozzarella; aber über

Dienstag, 14. März 2023

Vergebung und Freude

vierter Impuls zur Fastenzeit (Laetare!)

Vielleicht haben Sie es einmal erlebt, dass Sie bewusst von jemand anderem verletzt worden sind. Das ist schon schlimm, wenn es von Fremden oder Feinden geschieht, es ist aber nicht auszuhalten, wenn es von Menschen aus meiner Umgebung geschieht. Ich habe von Schicksalen in Familien gehört, wo mir nur vom Zuhören der Zorneskamm schwoll. Ob es da um Erbstreitigkeiten ging, um Gewalt oder Missbrauch auf diversen Ebenen, es kann starke innere Wunden hinterlassen. So etwas passiert nicht nur in Familien, sondern kann auch in Ordensgemeinschaften geschehen – es sind ja überall dieselben Menschen. Und die Gefahr ist groß, dass selbst nach Jahren der Groll so groß ist, dass man sagt:

Dienstag, 21. Februar 2023

Pilgern – sich auf einen Weg einlassen, der mich verändern darf

Gedanken zur Fastenzeit

Ein Pilger (über's Lateinische peregrinus: Fremdling) ist jemand, der das Vertraute verlässt, um zu einem religiösen Ziel zu gelangen. Dabei ist oft auch der Weg unbekannt, manchmal sogar gefährlich. So haben sich schon früh Gruppen gebildet, die gemeinsam gepilgert sind, um die Gefahren des Weges gemeinsam leichter bestehen zu können und so zum Ziel zu gelangen.

So ein

Mittwoch, 21. Dezember 2022

Das traute hochheilige Paar mit dem Knaben im lockigen Haar

Liebe Freunde der Charismatischen Erneuerung im Erzbistum Berlin,

viele von Euch kennen ja sicher die „Stille Nacht“, in der nur das traute, hochheilige Paar einsam wacht. Und darin gleicht diese Nacht so vielen Nächten in denen Menschen stecken.

Ob es die zerbombten Häuser so vieler ausgebrannter Städte in den Kriegsgebieten dieser Welt sind, von der Ukraine über Armenien, Jemen, Syrien; ob es die vergessenen Konflikte Afrikas und Asiens sind, oder hier bei uns die kalten, dunklen Nächte der Einsamen in ihren Wohnungen oder auf