Mittwoch, 11. Dezember 2024

Dritter Advent – freut euch

Alles tickt einen Tacken schneller, denn Weihnachten naht, wie in jedem Jahr überraschend ein wenig unvorhergesehen hurtiger als noch letztes Jahr. Da ist es doch gut mal inne zu halten und zu überlegen, wie man sich wohl dem Strudel etwas entziehen könnte und zur eigentlichen Vorbereitung kommen kann. Dazu hilft ein Blick auf den nächsten Sonntag.

„Wer andern eine Blume sät, blüht selber auf.“ heißt es im Kalender „andere Zeiten“ am Mittwoch dem 11.12.2024. Das ist eine schöne Übertragung des Themas vom 3. Advent, wo es im Eröffnungsvers zur Messe heißt: Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch! Denn der Herr ist nahe (Philipper 4,4-5). „Gaudete“ (lateinisch für: Freuet Euch) heißt dieser Sonntag darum auch – und das Lila des Messgewands und manchmal auch der dritten Kerze auf dem Kranz wird mit ganz viel Weiß Rosa gemacht.

Insofern machen Sie doch in dieser Woche mal allen Dreien, Gott, den anderen und sich selbst, ein Geschenk, das Freude bringt. Ein überraschendes kleines Kekslein für eine einsame Person in ihrem Umfeld, fünf Minuten Stille mit einer Kerze in unserer Kapelle und da einfach mal etwas hinhalten, was Sie vielleicht schon seit Jahren innerlich bremst oder wo ich aus Scham selber nicht gern drauf sehen möchte; denn die Scham zerbröselt, wenn sie in das liebende Licht Gottes gehalten werden kann, statt vor den grellen Suchscheinwerfern „der anderen“ versteckt werden „muss“. Die „anderen“ sind nämlich häufig nur Stimmen in meinem Kopf, die meine Freude ausbremsen wollen.

Insofern säen Sie doch in dieser Woche anderen mal eine Blume, allein schon deswegen, weil es allen Beteiligten Freude bringt.

Liebe Grüße und Gottes Segen
P. Adrian Kunert SJ

Bild von Bundschatten auf Pixabay

Freitag, 6. Dezember 2024

Erst eins, dann zwei, dann...

nein heute soll es mal nicht um den zweiten Advent gehen, sondern um etwas anderes, was aber auch mit Lichtlein zu tun hat – oder vielleicht geht es doch um den zweiten Advent?

Wenn Sie jetzt in die Kapelle kommen, werden sie sehen, dass Statuen von Maria und Josef ihren Platz getauscht haben. Vor Maria steht jetzt ein Opferstock. Diesen hat der „Förderverein Sankt-Getrauden-Hospiz“ für die Kapelle gestiftet. Aber nicht nur das. Sie haben auch eine Übung für alle mitgegeben, die dort eines der elektrischen Lichter anzünden möchten; denn sie haben auch die Kosten für die Kerzen übernommen. Das führt zu einer interessanten Erfahrung – für mich jedenfalls. Normalerweise steckt man ja 50 Cent oder einen Euro in die Spendenbox und steckt dann ein Kerzchen an. Man weiß zwar, dass das Geld für die Kerzen und die Instandhaltung des Ganzen verwendet wird, aber es fühlt sich trotzdem so ein bisschen an wie „ich zahle was verbunden mit meinem Fürbittgebet“.

Jetzt sind aber die Kosten schon übernommen worden. Jeder kann einfach ein Kerzchen nehmen und mit einem Anliegen hinauftun, so dass es auch noch weiterbrennt, wenn man selbst schon keine Zeit mehr hat, selbst da zu bleiben – vollkommen gratis. Für mich fühlte sich das beim ersten Mal etwas fremd an. Aber eigentlich ist es sogar eine schöne Übung für den Advent: Du musst für und vor Gott nichts leisten. Er schenkt Dir alles. An Dir ist es, diese „Gnade“ (=liebevolle Zuwendung) anzunehmen und darüber staunend zu beten oder es einfach nur als selbstverständlich wahrzunehmen.

Und dann können Sie ja mal schauen, ob es in Ihrem Alltag auch noch andere Dinge gibt, die eigentlich staunenswert wären, die wir aber viel zu selbstverständlich als „normal“ ansehen. Wenn Sie trotzdem etwas spenden wollen, dann überraschen sie jemanden einfach mit einem kleinen Geschenk an anderer Stelle, einfach so und ebenso gratis.

Eine gesegnete zweite Adventswoche
P. Adrian Kunert SJ

Mittwoch, 27. November 2024

Advent, Advent ein Lichtlein brennt inmitten einer Welt in Brand

Seit über tausend Tagen zwingt Putins Russland der Ukraine einen Krieg um ihre Existenz auf.
Menschen werden terrorisiert, vertrieben und in Dunkelheit und Kälte gebombt.
In und an Israel droht sich gerade die gesamte Levante zu entzünden und auch dort leiden viele Zivilisten, weil sowohl die Hamas wie auch die Hisbollah sich wie ein Krebsgeschwür in und um die zivile Infrastruktur gelegt haben, sodass Israel immer auch Zivilisten erwischen muss, wenn es bei der Selbstverteidigung die Terroristen bekämpft.

Aber diese nahen Konflikte verdunkeln das Chaos, was auch deswegen in anderen Weltgegenden ausgebrochen ist und angefacht wird oder was auszubrechen droht, wie im Sudan, wo die Opferzahlen mittlerweile wieder in die Millionen gehen.

Mittwoch, 14. August 2024

Der Zweite Weltkrieg – Unbequemes, Heroisches und P. Maximilian Maria Kolbe OFMConv

Am 1. September 1939 überfiel das Nationalsozialistische Deutschland Polen ohne Kriegserklärung. Etwas später als von den Deutschen erwartet, nämlich erst am 17. September 1939, rückte Stalins Rote Armee in Polen ein, wie im geheimen Zusatzprotokoll des Hitler-Stalin-Paktes vom 23. August 1939 vereinbart, und sicherte sich die Ostseite Polens. Damit stürzte Deutschland die Welt in eine bisher nie dagewesene Katastrophe. Solche Erinnerungstermine wie heute sind kein Selbstzweck;  man kann viel daraus lernen. Was wäre das zum Beispiel heute? Zumal Unsägliches gerade heute wieder weltweit im Vormarsch scheint.

Samstag, 1. Juni 2024

Herz Jesu, dein Herz-Klima oder gibt es ein Leben vor dem Tod?

Was erst mal witzig klingt, ist es für viele nicht und das nicht nur in der so genannten dritten Welt. Es soll auch hier vorkommen, dass sich alles nur um Arbeit dreht. Und auch wenn wir in unseren Breiten eher angemessen bezahlt werden, kann es sein, dass man manchmal kaum noch Energie hat, neben all dem Trubel, das Leben zu leben und sich nicht nur für die Arbeit arbeitsfähig zu halten. Das ist aber nicht nur eine Frage der realen Anforderungen, die von außen auf uns einströmen, denn die nötigen Arbeiten hören nie auf. Es ist auch eine Frage, wie wir unser eigenes Herz bereiten lassen. Was kann das Feiern des Herz-Jesu-Festes uns da mit auf den Weg geben?

Mittwoch, 8. Mai 2024

Von Himmelfahrt und Pfingsten

Vierzig Tage waren seit jenem denkwürdigen Pessach vergangen, an dem Jesus gestorben und auferstanden war. Vierzig Tage hindurch war Jesus bei Seinen Jüngern, die ihn auch noch von vor Ostern her kannten, ein und aus gegangen. Doch nun endet diese Art der Gegenwart und Beziehung und Jesus kehrt in die Ordnung des Himmels zurück. Beim letzten gemeinsam Mahl aber gibt Jesus Seinen Jüngern an diesem 40. Tag nach Ostern den Auftrag, in Jerusalem zu bleiben und zu beten bis sie mit der Verheißung vom Vater her beschenkt worden sind. Sie sollen also nicht einen Plan abbeten, sondern beten, bis etwas geschieht (Apg 1,4-5). Das, was geschehen wird, kennen sie noch nicht. Es wird vollkommen neu sein. So warten sie und beten, bis etwas geschieht. Sie erfahren dieses Neue am 50. Tag nach Ostern, an Schawuot. Schawout (Ende der Weizenernte) ist ähnlich wie Pessach (Ende der Gerstenernte) eines der drei jüdischen Pilgerfeste. An ihm feiert das pharisäische/rabbinische Judentum auch die Gabe der Tora (Die Bücher der Weisung) am Sinai; denn damit entstand aus den Geretteten Ägyptens der Form nach das jüdische Volk als das besondere Volk Gottes.

Gott bereitet das, was Er schenkt immer vor. So spielten während der Feiern zu Schawuot, auch Wasserrituale eine Rolle, die zB im Buch Ezechiel im Kapitel 47 der Bibel erwähnt beschrieben werden. Aus dem Tempel quillt dort eine kleine Quelle hervor und fließt über das Jordantal und weiter ins Tote Meer. Unterwegs beginnt alles zu grünen und Menschen können Leben. Der Überfluss des Wassers wird stark, dass selbst das Tote Meer wieder gesund wird und Leben enthält.

Das geschieht in der Gabe des Heiligen Geistes. Er ist die Liebe zwischen Vater und Sohn. Und da in Gott alles total ist, ist auch er Person, aber trotzdem eins als Gott. Zu Pfingsten nun werden die Beter aufgenommen in diese Liebe, diese Beziehung zwischen Vater und Sohn. Aus dem jüdischen Jüngerkreis wird Kirche. Und das feiern wir zu Pfingsten – Geburtstagsfest der Kirche.

Dieses Beten bis was geschieht, führt die Kirche mittlerweile vor jedem größeren Ereignis durch. Es nennt sich Novene (neuntägig). Wenn Sie da mitmachen wollen: hier habe ich die Novene, die von der Charismatischen Erneuerung herausgegeben wurde, verlinkt. Ich werde diese nutzen. Mit ein paar Freunden haben wir uns verabredet, da wo wir gerade sind, um 21:00 neun Tage hintereinander zu beten. Nehmen Sie da ruhig auch Dinge mit hinein, wo Sie denken, da braucht es besonders die Kraft des Heiligen Geistes Gottes.

Gesegnete Zeit
P. Adrian Kunert SJ

Das Bild ist von Pixabay, der dort erzeugte link funktioniert leider nicht.

Mittwoch, 27. März 2024

Triduum Paschale – die Heiligen Drei Tage

 Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass während der Messe bei den Wandlungsworten gesagt wird:
„Jesus nahm beim Mahl das Brot, brach es...“, dass aber der Priester, wenn er weiß, was er vollzieht, an dieser Stelle das Brot eben nicht bricht, sondern erst an der dafür vorgesehenen Stelle, nämlich beim: „Lamm Gottes, Du nimmst hinweg...“, was für die Ganzhingabe Jesu am Kreuz steht?

Das geschieht, weil jede Eucharistiefeier keine Wiederholung, sondern die Vergegenwärtigung des Kreuzesgeschehens ist. Wir treten in das Geheimnis ein, dass Gründonnerstag im Abendmahlssaal scheinbar symbolisch begann und durch das Kreuz in seiner Sakramentalität sichtbar wurde, wo das Lamm Gottes am Kreuz geschlachtet wurde, aber schon als echter Leib und wahres Blut Christi im Abendmahlssaal gegenwärtig war und es bis heute in jeder Eucharistiefeier ist. Darum feiern wir Gründonnerstag bis Ostersonntag als den Großen Tag. Wie aber sollen wir diesen Großen Tag feiern?