Donnerstag, 30. November 2023

Erste Adventswoche – welche Farben hat Ihr Licht?

Es gibt schon besonders viele Gründe, diesen Advent als besonders dunkel und kalt zu empfinden. Die Ukraine muss sich schon bald zwei Jahre mit aller Kraft gegen den Überfall Putin-Russlands verteidigen mit furchtbaren Folgen nicht nur für die Ukraine. Halb Gaza liegt mittlerweile in Schutt und Asche, weil die Terrororganisation Hamas mit einem furchtbaren Gemetzel unter den Juden den nahen Osten anzünden wollte, um Israel auszulöschen. Immer stärkere Unwetter überziehen viele Orte der Welt und künden von den Folgen unseres ungebremsten Energiehungers und einer Zukunft, die bald immer mehr aus den Fugen geraten wird. Und selbst bei uns in Deutschland geht es vielen, vor allem den finanziell Ärmeren, in unserer Gesellschaft schlechter. Da braucht es schon besondere Hoffnungsschimmer!

Es gibt eine kleine, bekannte Geschichte über Heilige in bunten Kirchenfestern, die mit dem Satz endet: Heilige sind Menschen, durch die das Licht leuchtet. So lade ich Sie ein, auf dem Weg dieser ersten Adventswoche, einige Heilige dieser ersten Woche anzuschauen und ihr Licht Gottes, das sie durch ihr Leben in spezifischer Weise aufleuchten ließen. Mit jedem Heiligen verschwindet die Dunkelheit ein wenig mehr.

Mittwoch, 8. November 2023

von der Entscheidung zwischen Katastrophe oder neuem Anfang

von den Friedensträumen, die mit dem Zusammenbruch und der Auflösung der politischen Blöcke folgten, ist nicht viel übrig geblieben. Schon der Krieg auf dem Balkan zeigte, dass Krieg in Europa wieder möglich war und ist – auch wenn man das noch einigermaßen verdrängen konnte. Doch imperiale Träume und die Großmannssucht sind überall in der Politik zurückgekehrt. Die Kriege und ihre Folgen treffen viele selbst hier in ihrem normalen Alltag. Kaum jemand, der nicht betroffen ist von der Teuerung, den Flüchtlingsdramen an unseren Außengrenzen und mitten unter uns. Noch keiner der Konflikte, die sich weltweit darstellen, ist wirklich auf dem Weg der Besserung; weder der schon fast 21 Monate andauernde Krieg, mit dem Russland die Ukraine als selbständigen Staat auflösen will, noch die Folgen des brutalen Überfalls der Hamas-Terroristen auf Israels Zivilgesellschaft und der blutigen Reaktion Israels, noch der Stellvertreterkrieg zwischen Schiiten und Sunniten im Jemen, der bei uns kaum sichtbare Krieg, den Aserbaidschan Armenien aufgedrückt hat, noch … Es scheint immer mehr Verrückte in dieser Welt zu geben und die Konflikte nehmen auch in Fernost, Afrika und Amerika weiter an Fahrt auf. Auch die Klimakrise und die Gefahren durch die beschleunigte Energiewende (zunehmende Blackout-Gefahr) sind ja alles andere als behoben und überwunden. Es kommt also nicht von ungefähr, wenn so mancher in unserer Zeit rat- und haltlos ist.

Aber Krisen sind nicht nur Ursprung von Katastrophen, sondern auch Geburtsstätte grandioser Wunder und von Erneuerung. Morgen, am 9. November, ist so ein denkwürdiger Tag – gerade hier in Deutschland:

Donnerstag, 10. August 2023

15. August – Mariä Aufnahme in den Himmel

In der ostkirchlichen Tradition erleben die wundersam von Engeln herbeigetragenen Apostel den Tod Mariens so, dass sie von Engeln unterstützt ihre himmlische Reise antrat. Ihre irdischen Kleider verblieben aber hier. Dem Zweifler Thomas, der auch hier irgendwie schaffte zu spät zu kommen, ward der Gürtel zuteil. Diese Kleider würden nun in Trier, Aachen, Prato (Toskana) und anderswo aufgehoben. Diese Variante der Legende erzählte Caesarius von Heisterbach um 1215.

In der westkirchlichen Tradition vor allem im Alpenraum – und das ist die Grundlage auch der dortigen Volksbräuche – geschah gemäß der Legenda aurea folgendes:

Dienstag, 13. Juni 2023

Herz Jesu, Sühne für unsere Sünden?

Die Kuh „Elsa“ ist – verzeihe die Ausdrucksweise – ein Miststück. Scheinbar friedlich äsend steht sie auf der Wiese am Waldessaum. Ein junger Wandersmann aus dem Nachbardorf läuft daran vorbei und zack, hatte sie ihn mit den Hörnern erwischt. Letzte Woche starb dabei sogar der Vater der Nachbarsfamilie (Biblische Geschichte: 2
Mose/Exodus 21,29). Die Kuh wurde natürlich gesteinigt. Jetzt war aber bekannt, dass diese Kuh eine „Problemkuh“ war. Jetzt hätte also auch der Besitzer gesteinigt werden müssen, weil er sie nicht ordentlich gesichert hatte. Das Urteil war eigentlich schon gefällt; doch die Familie des Geschädigten sagte: Was haben wir davon, wenn er

Donnerstag, 25. Mai 2023

Die Spur des Aufatmens

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay 

Wenn ich behauptete, 50% der in Deutschland Lebenden wüssten nicht, was wir zu Pfingsten feiern und warum sogar noch der Pfingstmontag frei ist, der selbst im Vatikan nicht eigens frei ist, läge ich eher noch auf der zu positiven Seite. Damit offenbart sich meines Erachtens auch der tiefste Grund der Kirchenkrise von heute und eigentlich von immer, wenn es eine Krise in der Kirche gab.

Also das Positive vorweg: Wir feiern Geburtstag. Also herzlichen Glückwunsch.
Doch was genau ist geschehen?

Freitag, 31. März 2023

Der Tod der grauen Schwester

 Gedanken zum Triduum Paschale

Manchmal schleicht durch unsere Gänge und Zimmer eine merkwürdige Gestalt. Unauffällig grau im Gesicht und in der Kleidung. Es ist kaum möglich, ihr Alter zu schätzen. Manchmal wirkt sie jung, manchmal uralt. Direkt lässt sie sich ungern in ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht verwickeln. Wenn man sie grüßt, rennt sie an einem vorbei, als hätte sie nichts gehört. Wiederholt man den Gruß, wird sie nur noch schneller – ohne je zu antworten. Von selber käme sie nie auf die Idee zu grüßen. Aber eigentlich ist sie recht kommunikativ. Meist schaltet sie sich ungefragt in laufende Gespräche ein: „Hast Du schon gehört, was der schon wieder gemacht hat.“ Es ist die Schwester Motzerella. Bitte verwechseln Sie sie nicht mit der allseits geschätzten Kollegin Schwester Mozzarella; aber über

Dienstag, 14. März 2023

Vergebung und Freude

vierter Impuls zur Fastenzeit (Laetare!)

Vielleicht haben Sie es einmal erlebt, dass Sie bewusst von jemand anderem verletzt worden sind. Das ist schon schlimm, wenn es von Fremden oder Feinden geschieht, es ist aber nicht auszuhalten, wenn es von Menschen aus meiner Umgebung geschieht. Ich habe von Schicksalen in Familien gehört, wo mir nur vom Zuhören der Zorneskamm schwoll. Ob es da um Erbstreitigkeiten ging, um Gewalt oder Missbrauch auf diversen Ebenen, es kann starke innere Wunden hinterlassen. So etwas passiert nicht nur in Familien, sondern kann auch in Ordensgemeinschaften geschehen – es sind ja überall dieselben Menschen. Und die Gefahr ist groß, dass selbst nach Jahren der Groll so groß ist, dass man sagt: