Dienstag, 21. Februar 2023

Pilgern – sich auf einen Weg einlassen, der mich verändern darf

Gedanken zur Fastenzeit

Ein Pilger (über's Lateinische peregrinus: Fremdling) ist jemand, der das Vertraute verlässt, um zu einem religiösen Ziel zu gelangen. Dabei ist oft auch der Weg unbekannt, manchmal sogar gefährlich. So haben sich schon früh Gruppen gebildet, die gemeinsam gepilgert sind, um die Gefahren des Weges gemeinsam leichter bestehen zu können und so zum Ziel zu gelangen.

So ein

Pilgerweg oder Wallfahrt verändert dabei einen Menschen nicht nur durch das Ziel. Ein Pilgerweg ist auch ein Weg, der dich wandeln wird, wenn du dich auf ihn einlässt. Ich lade Sie ein, mit unseren Anregungen in dieser Fastenzeit auch einmal Vertrautes zu verlassen, um dieses Vertraute aus anderem Blickwinkel heraus neu wahrnehmen zu können. Oder wie man heute oft so schön sagt: Das wahre Leben beginnt außerhalb deiner Komfortzone.

Der Aschermittwoch beginnt mit einem Gottesdienst (bei uns in der Sankt Gertrauden-Kapelle um 8:00 Uhr), in dem Asche gesegnet wird. Diese Asche wird bereitet aus den Palmzweigen des vergangenen Palmsonntags und wird nun dazu hergenommen, um ein Aschekreuz auf die Stirn zu zeichnen. Dabei sagt der Zelebrant: „Bekehre dich und glaube an das Evangelium!“ oder „Mensch bedenke, du bist Staub. Und zum Staub kehrst du zurück.“ Ersteres ist aus dem Evangelium genommen und eine Aufforderung Jesu. Übersetzt: Lass alles, was dich innerlich zum Tode führt und wähle das echte, wahre Leben. Das zweite greift auf das dritte Kapitel des ersten Buches der Bibel (Genesis/1Mose) zurück, wo als Folge der Sünde der Mensch sich seiner Sterblichkeit bewusst wird. Wenn also dieser Spruch genommen wird, sind wir dazu angehalten nachzudenken, was von meinem Leben bleiben soll. Wofür möchte ich mich eingesetzt haben, wenn ich auf mein Leben zurückschauen werde? Was will ich darum auch lassen, weil es nichts ist, wofür zu leben es sich wirklich lohnt. Dem möchte ich jetzt keinen Raum mehr geben, zumindest nicht in dieser Fastenzeit.

Kommen Sie also mit auf einen Weg, der Sie wandeln darf; damit der Staub vergangener Träume und zerbrochener Lebensentwürfe zum Dünger für echtes und wahres Leben werden kann.

P. Adrian Kunert SJ

Schinkel - aus dem Wikipediaartikel "Pilger"
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen