Freitag, 6. Dezember 2024

Erst eins, dann zwei, dann...

nein heute soll es mal nicht um den zweiten Advent gehen, sondern um etwas anderes, was aber auch mit Lichtlein zu tun hat – oder vielleicht geht es doch um den zweiten Advent?

Wenn Sie jetzt in die Kapelle kommen, werden sie sehen, dass Statuen von Maria und Josef ihren Platz getauscht haben. Vor Maria steht jetzt ein Opferstock. Diesen hat der „Förderverein Sankt-Getrauden-Hospiz“ für die Kapelle gestiftet. Aber nicht nur das. Sie haben auch eine Übung für alle mitgegeben, die dort eines der elektrischen Lichter anzünden möchten; denn sie haben auch die Kosten für die Kerzen übernommen. Das führt zu einer interessanten Erfahrung – für mich jedenfalls. Normalerweise steckt man ja 50 Cent oder einen Euro in die Spendenbox und steckt dann ein Kerzchen an. Man weiß zwar, dass das Geld für die Kerzen und die Instandhaltung des Ganzen verwendet wird, aber es fühlt sich trotzdem so ein bisschen an wie „ich zahle was verbunden mit meinem Fürbittgebet“.

Jetzt sind aber die Kosten schon übernommen worden. Jeder kann einfach ein Kerzchen nehmen und mit einem Anliegen hinauftun, so dass es auch noch weiterbrennt, wenn man selbst schon keine Zeit mehr hat, selbst da zu bleiben – vollkommen gratis. Für mich fühlte sich das beim ersten Mal etwas fremd an. Aber eigentlich ist es sogar eine schöne Übung für den Advent: Du musst für und vor Gott nichts leisten. Er schenkt Dir alles. An Dir ist es, diese „Gnade“ (=liebevolle Zuwendung) anzunehmen und darüber staunend zu beten oder es einfach nur als selbstverständlich wahrzunehmen.

Und dann können Sie ja mal schauen, ob es in Ihrem Alltag auch noch andere Dinge gibt, die eigentlich staunenswert wären, die wir aber viel zu selbstverständlich als „normal“ ansehen. Wenn Sie trotzdem etwas spenden wollen, dann überraschen sie jemanden einfach mit einem kleinen Geschenk an anderer Stelle, einfach so und ebenso gratis.

Eine gesegnete zweite Adventswoche
P. Adrian Kunert SJ

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