Aber Krisen sind nicht nur Ursprung von Katastrophen, sondern auch Geburtsstätte grandioser Wunder und von Erneuerung. Morgen, am 9. November, ist so ein denkwürdiger Tag – gerade hier in Deutschland:
* 1918 Ende der Monarchie in Deutschland und Ausrufung der
Republik
* 1923 Putschversuch von Hitler und Ludendorf in München
* 1938 Scheitelpunkt der Pogrome durch in Zivil gekleidete SA-
und SS-Mitglieder in Deutschland – überall brennen die Synagogen in der "Kristallnacht", wie die Pogromnacht euphemistisch genannt wurde.
* 1967 Eklat an der Hamburger Uni, der als Startpunkt der
68-Revolte/Wirren gilt
* 1989 Friedensgebete und friedlicher Fall der Berliner Mauer, die zur Vereinigung Deutschlands führte
Morgen um fünf vor 12 wird unsere Glocke läuten. Dazu und anschließend werden wir in der Kapelle ein kurzes Gebet dafür halten, dass in all den Krisen und Anfechtungen, in denen wir stehen, nicht Trostlosigkeit, Spaltung und Barbarei gewinnen möge in unseren Herzen und unserer Gesellschaft, sondern die Mitmenschlichkeit und die Hoffnung auf einen gerechten Frieden. Wir wollen beten für Gedanken und Taten des Friedens.
Wir laden Sie ein entweder selber mit herunter zu kommen in
die Kapelle – oder da, wo sie gerade sind, ihre Gedanken mit unseren Gebeten zu
vereinen. Bewahren und kultivieren wir inmitten von Krisen und Polarisierungen
unser Herz der Hoffnung und Mitmenschlichkeit. Gutes setzt sich nicht alleine durch, es braucht die Entscheidung in jedem Herzen.
Falls Sie darüber hinaus noch Energie haben, ein Zeichen zu setzen, lade ich auch anlässlich der Reichspogromnacht zu einem Friedensspaziergang ein, der morgen, am 9.11.2023, um 16:00 Uhr auf dem Winterfeldplatz beginnen und seinen Abschluss vor dem jüdischen Gemeindehaus in der Fasanenstraße finden wird.
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