katholischer Zentralzugang zu Gott
Vielen sind die Andachten fremd, die
heute und an jedem Herz-Jesu-Freitag gebetet werden. Das liegt wohl
vor allem auch an der Sprache, die da genutzt wird und den Bildern
und Ausdrücken einer Zeit, die heute vielen fremd ist. Das liegt
aber nicht nur an der alten Sprache, sondern auch daran, das mit der
Fokussierung nach dem Konzil auf die Messe, die liturgische
Frömmigkeit zwar zunehmen sollte, dies aber vor allem dadurch
erreicht wurde, dass alle anderen Formen zurückgefahren wurden.
Dabei ist die Liturgie, dieser Kern unseres Betens, nur dann die
Mitte eines Rades, wenn es auch Speichen und eine Lauffläche
aufzuweisen hat, die die Kraft aus der Mitte auch übertragen kann.
Früher, so sagte man, konnte man Katholiken erkennen an den
Schwielen auf den Knien, heute gibt es auch Schwielen, aber am
Hintern. Oftmals sind Sitzungen und das Reden miteinander wichtiger
geworden als das Ruhen und Sein vor Gott und das Zwiegespräch mit
Ihm. Man muss sich nur mal vergegenwärtigen, wieviel Zeit man in der
Gemeinde für Sitzungen verwendet im Vergleich zu der Zeit, die man
gemeinsam im Gebet vor Gott verbringt.
Der Kern dieses Festes selbst und der Herz-Jesu-Verehrung ist aber nicht altbacken, wie manche ihrer Formen. Denn der Kern ist die großherzige Liebe unseres Gottes, die uns mit weit offenem Herzen entgegenkommt und auf uns wartet, damit unsere Wunden in Seinen geheilt und verklärt werden können. Ich habe deswegen, ehrlich gesagt, nie verstanden, warum man mit diesem Fest ein Problem haben kann. Da ist jemand, der hat ein offenes Herz für uns, nicht nur manchmal, sondern immer. Er zeigt uns diese Liebe nicht, wenn wir es verdienen, sondern immer! Er wartet, wirbt, sieht in unser Herz und lädt uns ein zu Ihm hinauszutreten aus unserer Verschlossenheit (Hld 2,8-11) in Seine Weite.
Der Kern dieses Festes selbst und der Herz-Jesu-Verehrung ist aber nicht altbacken, wie manche ihrer Formen. Denn der Kern ist die großherzige Liebe unseres Gottes, die uns mit weit offenem Herzen entgegenkommt und auf uns wartet, damit unsere Wunden in Seinen geheilt und verklärt werden können. Ich habe deswegen, ehrlich gesagt, nie verstanden, warum man mit diesem Fest ein Problem haben kann. Da ist jemand, der hat ein offenes Herz für uns, nicht nur manchmal, sondern immer. Er zeigt uns diese Liebe nicht, wenn wir es verdienen, sondern immer! Er wartet, wirbt, sieht in unser Herz und lädt uns ein zu Ihm hinauszutreten aus unserer Verschlossenheit (Hld 2,8-11) in Seine Weite.
Ich lade Euch ein, darum jetzt einmal
eine kleine, dreistufige Reise zu unternehmen, die uns das Evangelium
vom heutigen Fest weist, hinein in das offene Herz Jesu Mt
11,25-30:
25 In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr
des Himmels und der Erde, weil du das vor den Weisen und Klugen
verborgen und es den Unmündigen offenbart hast. 26 Ja, Vater,
so hat es dir gefallen.
27 Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will.
28 Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken. 29 Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele. 30 Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.
27 Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will.
28 Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken. 29 Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele. 30 Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.
Das erste, was (Johannes Chrysostomos)
auffällt, ist, dass in der Gegenüberstellung zu den „Weisen und
Klugen“ nicht nicht die Törichten und Dummen stehen, sondern die
„Unmündigen“ und Kleinen. Nicht mein Intellekt entscheidet über
meine Nähe zu Gott. Ich kann mit dem Verstand Gott nicht fassen –
egal, ob ich der gescheiteste Professor der Welt wäre oder nur ein
einfacher Wanderarbeiter, tut letztlich nichts zur Sache. Diese Nähe
kann ich mir nur schenken lassen – wie jede wahre Liebe.
Entscheidend ist dafür, wie sehr ich von meinem Hochmut, meiner
intelektuellen Verblendung lassen kann, alles selber in der Hand zu
haben, und demütig zu werden, wie ich das am Sohne Gottes selber
sehe. Sehe ich auf die Einladung des geöffneten Herzens oder sehe
ich nur Verständnisprobleme. Gott ist Liebe und nicht Konstrukt; Er
ist fleischgewordenes Wort, nicht ausgeklügelte Vorlesung. Zu diesem
Schritt lädt uns das tägliche Hingabegebet ein. Entweder über die
kleinen Zettel des Gebetsapostolates/Gebetsnetzwerk, die immer noch
dankenswerter Weise in Österreich
herausgegeben werden oder über die Click
To Pray App, die wir sein einigen Jahren in Deutschland
verwenden. Entscheidend hier ist, dass es ein tägliches
Hingabegebet ist, immer so als wäre es zum ersten Mal. Treten wir
also so in das Herz Jesu ein. Was finden wir dort und wie?
Hier sind wir beim zweiten Schritt, den
uns das Evangelium leitet. Das ewige Wort vom Vater her, offenbart
das Herz des Vaters in Seinem Wort. Es ist Barmherzigkeit,
Gerechtigkeit, Wahrheit und Liebe. Barmherzig, weil es das tiefste
Wesen Gottes ist. Und das ist auch wichtig, weil wir so sehr darauf
angewiesen sind. Was wir nach außen hin darstellen, wozu uns andere
gemacht haben, was wir selbst vielleicht verdreht haben, ist vor Gott
– Gott sei Dank – unwichtig. Er kennt uns besser als wir selbst
und weiß, was wir brauchen. Wir können nichts verstecken, wir
brauchen es aber vor allem auch nicht, denn Er ist Liebe und
Barmherzigkeit. Darum kann ich jetzt auch ansehen, wie ich wirklich
im Verhältnis zu Gott stehe, es wird mich nicht von ihm entfernen;
das kann nur mein innerer Hochmut und meine Masken, die ich nicht
abgeben will, meine Weisheit und Klugheit. Erkenne ich das, kann Gott
mir immer mehr auch offenbaren, wie es in Wahrheit um mich steht, wo
ich stehe und welche Wege der Heilung zu gehen, Gott mich einlädt.
Wie spricht Gott aber dieses Wort? Nun zuerst mal natürlich in
Seinem Wort, das uns in der Heiligen Schrift begegnet. Das darf nie
fehlen oder vergessen werden, wenn ich zu den anderen Weisen komme,
denn in der Bibel findet man das Maß dafür. Die anderen Weisen, die
dieses Wort ergänzen sind die Menschen, die mir auf dem Weg begegnen
als auch das Gebet sowie die geistliche Lektüre, in denen ich diese
Begegnungen vor Gott erwäge. An Stelle der wöchentlichen Impulse,
die wir früher herumgeschickt haben, empfehle ich hier die
wöchentlichen Blog-Einträge,
die von Menschen auf diesem Weg verfasst werden rund um die Erde
herum, mit ihren Einsichten, ihren Wegerfahrungen oder auch Gedanken
zu wichtigen Anlässen auf diesem Weg, geschrieben worden sind.
Und hier bin ich nun beim dritten
Schritt, den uns das Evangelium auf dem Herzensweg
empfiehlt. Die Einladung Jesu anzunehmen und bei Ihm einfach zu
verweilen und Ruhe zu finden. Am besten natürlich in der Gegenwart
des Herrn, in der eucharistischen Anbetung. Einfach da sein, wo Er
sich finden lässt. Ich komme, manchmal gestresst, manchmal in Ruhe,
manchmal mit Freude, manchmal überdreht – je nachdem, was mir in
der letzten Woche oder an diesem Tag gerade begegnet ist. Ich weiß,
ich muss den Herrn nicht vollquatschen, damit etwas geschieht, so
wenig, wie ich die Sonne belabern muss, damit sie scheint. Das ist
entlastend und frei setzend. Er rückt Prioritäten wieder zurecht.
Ich muss nicht dies und jenes alles tun, ich kann zuerst einmal
wieder das Reich Gottes zuerst in den Blick bekommen – alles andere
ordnet sich von daher neu, und verliert vielleicht auch seine
Bedeutung oder Dringlichkeit. Hier kann ich das vor den Herrn
hinlegen und Ihn bitten zu tun, was Er nicht ohne mein Gebet in
unserem Leben tun will. Genau dazu lädt uns das offene Herz Jesu
ein.
Mt 11,28 Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen
seid! Ich will euch erquicken. 29 Nehmt mein Joch auf euch und
lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; und ihr
werdet Ruhe finden für eure Seele. 30 Denn mein Joch ist
sanft und meine Last ist leicht.
Koordinator
des
weltweiten
Gebetsnetzwerks des Papstes in deutscher Sprache
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