Samstag, 31. März 2018

Ostern - Heilung kosmischer Herz-Rhythmus-Störungen

Osternacht zum 1.04.2018
(B; 1. Gen 1,1-2,2; 2. Ex 14,15-15,1; 5. Jes 55,1-11; E Röm 6,3-11, Ev Mk 16,1-7)

Ich weiß nicht, ob Sie schon einmal Herz-Rhythmus-Störungen hatten. Das kann sehr beängstigend und sehr unangenehm sein. Ich frage das deswegen, weil es in dieser Nacht um etwas ähnliches geht, um den Grundrhythmus des Lebens, um kosmische Herz-Rhythmus-Störungen und deren göttliche Heilung.

Gott hat, wie wir in der ersten Lesung aus der Genesis gehört haben, Seinen Herzschlag in jedes Seiner Geschöpfe gelegt und so ist es gut. Im Zusammenklang aber ist es
sehr gut. Weil auch Gott nicht drei Einzelgötter ist, sondern Einer in Vater Sohn und Geist, eine ewige Kommunion oder Kommunikation, wie manche heute leichter verstehen. In allem Wandel, Entstehen und Vergehen ist alles sehr gut, ruht es in Ihm. Alles ist durchlässig für die Gegenwart Gottes, Seinen Rhythmus.

Doch immer wieder nimmt der Mensch scheinbare Abkürzungen. Gier und Neid, im Herzen scheinen einen leichteren Weg zu verheißen. Statt den Garten Eden nachhaltig zu hüten, wird er seitdem substantiell ausgeraubt; nicht weil man es bräuchte, sondern nur weil ungebremste Triebe und Leidenschaften keine innere Grenze haben. Im letzten Jahrhundert sahen wir den Aufstieg verschie-dener Verheißungen, die Probleme der Welt zu lösen; Kernenergie mit dem Versprechen ewiger, billiger und sauberer Energie. Gekommen ist der Reichtum für wenige Konzerne und die brutale Gewissheit, dass statistische Supergauwahrscheinlichkeit sich nach Tschernobyl sogar erschreckend präzise nach den errechneten 25 Jahren in Fukushima ereignet hat. Die Lasten trägt wie immer die Allgemeinheit, den scheinbaren Nutzen einzelne. Ähnlich auch Privatisierungen wie beim Wasser-aufkauf von Konzernen nicht nur in Afrika, oder beim heutige Bankensystem, das kaum noch eine Dienstfunktion für die Wirtschaft hat, sondern nur noch Gewinne maximiert als Selbstzweck. Oder auch wie sich auch gerade wieder abzeichnet mit der Gentechnologie. Da werden immer neu Pflanzen und Dünger designed mit der Verheißung, den Hunger auf der Welt zu besiegen, was aber statt dessen kommt ist die Abhängigkeit der Landwirtschaft von immer weniger Saatgutgiganten auf Kosten der nachhaltigen und subsidiären (meist identisch mit traditionellen) Landwirtschaften, und auf Kosten der Natur. Die eigentlichen Probleme sind nämlich nicht der Energiemangel, fehlende Nahrungsmittel und der Klimawandel, sondern die Gier der Menschen und das Streben nach Macht. Sünde, nicht Mangel, lässt die Menschen oft leiden. Alle Versuche die Probleme mit der sündigen Sichtweise zu lösen, führen nicht zu deren Lösung, sondern nur zu noch mehr Problemen.

Die Sünde hat auch die Tendenz ausbeuterisches Unrecht zu zementieren durch Gesetz. War im Willen Gottes Gerechtigkeit und Gesetz noch eins, fällt es durch die Sünde auseinander. Im Guten ist es wenigstens noch eine Verfahrensgerechtigkeit, im Schlechten Zement der Strukturen der Sünde, die Menschen immer wieder fallen lassen in dieselben Sünden, und die damit diese Strukturen noch verfestigen. So war Israel aus einem Gast in Ägypten durch Unrecht zum Sklaven geworden. Der Pharao schrieb das Unrecht per Gesetz zu Recht um. Das erregte den gerechten Zorn des Mose. Statt aber auf Gott zu hören, welchen Weg Er zur Gerechtigkeit vorschlug, nahm Mose selber das Heft des Handelns in die Hand und wurde so zum Terroristen und Mörder, den Gott erst über 40 Jahre lang in der Wüste läutern musste. Auch Terrorismus und Revolutionen sind solche Abkürzungen, die nur immer noch mehr Leiden schaffen.

Doch Gott lässt uns in dieser Abwärtsspirale nicht allein. Er setzt, wie wir am Gründonnerstag gehört haben gegen den Terror von gesetztem Unrecht und Gegenterror, Seinen Weg. Er setzt eine Feier ein, das Pascha, das Hindurchgehen. Menschen sollen wieder lernen, Ihn und Seinen Grundrhythmus zu hören. Sie sollen für Ihre Befreiung danken, noch ehe sie geschehen ist. Und das ist der neue Glaube: Nicht länger der Angst gehorsam sein, sondern Gott zuhören, Ihm vertrauen und folgen. Heute steht Israel am Meer – und wieder kommt das Gesetz des Todes, um sie wieder gefangen zu nehmen. Doch Mose hat gelernt. Er bleibt im Hören und beginnt auf Gottes Wort hin zu beten. Er betet die ganze Nacht hindurch – und das Meer gibt den Weg in die Freiheit frei. Der Weg erscheint nicht, weil Mose betet, sondern weil Gott es will. Aber Gott will es nicht, ich würde fast sagen Nie, ohne unser Mittun.
Mose bleibt im Hören. So hört er – während das erste Wunder noch läuft – Gottes neuerlichen Anruf: Bete und das Wasser kehrt an seinen Ort zurück! Mose tut, wie er gehört hat. Und das Wasser kehrt an seinen Ort zurück. Die alte, ursprüngliche Ordnung wird wiederhergestellt. Das widergöttliche Todesgesetz der Sünde mit den erschreckendsten Waffen der damaligen Zeit wird vom göttlichen Lebensweg verschlungen, wie Paulus es schreibt. Aber auch Israels weiteres Leben ist erfüllt vom Abfall, der Not ohne Gott und der Umkehr zum Lebensbrunnen, Gott.

Auch heute leben viele in selbst gewählten oder ererbten Wüstengefängnissen. Sie ruinieren ihr Leben in der Hetze nach ein wenig Ruhe. Aber wer nicht auf den Herzschlag dessen hört, der Leben und seine Ordnung schenkt, muss der Todesmelodie der Sünde erliegen. Doch Gott lässt uns selbst da nicht im Tod. Immer und immer wieder schenkt Er Verheißungen, Umkehr und damit neues Leben – zuletzt, in der Fülle der Zeit, schenkte Er uns sogar Seinen Sohn. „Kommt und kauft auf Meine Rechnung. Kommt und kauft, was ihr wirklich braucht! Warum verschleudert ihr euer Leben für nichtigen Tand, während ihr bei Mir die Fülle des Lebens habt?!“

Die Grundordnung der Welt haben wir durch die Sünde zerstört. Was sehr gut und ein Garten Eden war für alle, haben wir zu einem Steinbruch verwandelt, in dem wir hausen als hätten wir zuhause noch ein zweites ganzes Zuhause. Wir haben die Grundordnung der Welt zerstört, doch Du hast sie wunderbarer wiederhergestellt. Du machst auch heute nichts ungeschehen und nimmst uns auch nicht die Freiheit, die wir immer wieder missbrauchen. Du bist Mensch geworden und gingst auf Erden den Weg Gottes, ohne unsere Irrwege zu wählen oder Dich durch unsere Sünde dazu drängen zu lassen. Du bahntest einen Weg, wo vorher keiner war. Du erntest unseren Tod, der Dich nicht halten kann und schenkst uns Leben in Dir, dem Auferstandenen. Staaten, Konzerne, Medien und Kriminelle haben über den keine Macht mehr, der mit Dir durch den Tod in das Leben gegangen ist, weil der Angelpunkt, die Angst und die Gier, überwunden sind durch das Vertrauen auf Dich und das Leben aus Deiner Liebe im Rhythmus Deines Herzschlags. Das ewige Leben, die neue Schöp-fung entstehen hier inmitten der gefallenen Welt. Den Weg und die Kraft ihn zu gehen, hast Du durch Deine Auferstehung schon geschenkt. Jetzt hängt alles an unserer, an meiner Entscheidung.

Widersagst du dem Bösen, um in der Freiheit der Kinder Gottes Leben zu können?
Widersagst du den Verlockungen des Bösen, damit es nicht Macht über Dich gewinnt?
Widersagst du Satan, dem Urheber des Bösen?
Glaubst du an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde?
Glaubst du an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn, der geboren ist von der Jungfrau Maria, der gelitten hat und begraben wurde, von den Toten auferstand und zur Rechten des Vaters sitzt?
Glaubst du an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, die Gemeinschaft der Heiligen, die Vergebung der Sünden, die Auferstehung der Toten und das ewige Leben?

Du, das ewige Licht, beendest unsere Nacht. Jeder, der Dein Wort des Lebens – hineingerufen in unsere Grabhöhlen der Sünde – hört: „Komm!“ und mit seinem gebrochenen „Ja“ antwortet, ist im Licht und im ewigen Leben. Damit kehrt auch im Messias das Recht zurück zur Gerechtigkeit. Damit ist der Grundrhythmus des Kosmos durch Dich geheilt. Es liegt nun an uns, Dir, dem Leben, zu folgen, oder in den Sündengräbern zu vermodern.

Diese Nacht hat alles verändert.

Christus ist auferstandenen.
Er ist wahrhaft auferstanden.

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