Mittwoch, 27. März 2024

Triduum Paschale – die Heiligen Drei Tage

 Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass während der Messe bei den Wandlungsworten gesagt wird:
„Jesus nahm beim Mahl das Brot, brach es...“, dass aber der Priester, wenn er weiß, was er vollzieht, an dieser Stelle das Brot eben nicht bricht, sondern erst an der dafür vorgesehenen Stelle, nämlich beim: „Lamm Gottes, Du nimmst hinweg...“, was für die Ganzhingabe Jesu am Kreuz steht?

Das geschieht, weil jede Eucharistiefeier keine Wiederholung, sondern die Vergegenwärtigung des Kreuzesgeschehens ist. Wir treten in das Geheimnis ein, dass Gründonnerstag im Abendmahlssaal scheinbar symbolisch begann und durch das Kreuz in seiner Sakramentalität sichtbar wurde, wo das Lamm Gottes am Kreuz geschlachtet wurde, aber schon als echter Leib und wahres Blut Christi im Abendmahlssaal gegenwärtig war und es bis heute in jeder Eucharistiefeier ist. Darum feiern wir Gründonnerstag bis Ostersonntag als den Großen Tag. Wie aber sollen wir diesen Großen Tag feiern?

Als erstes einmal: natürlich dabei sein. Es ist schon beeindruckend, dass die Kirche diese letzte Woche Jesu seit fast 2000 Jahren eins zu eins als gegenwärtig feiert (Einschübe im Hochgebet: Das ist heute). Es begann ja schon mit dem Palmsonntag, wo der König bejubelt wurde, der als Friedefürst in Jerusalem einzieht. Hier aber jubeln so viele mit, die ihrer eigenen Vorstellung vom Königtum Jesu anhangen und zujubeln. Als Kontrapunkt wird die erste Leidensgeschichte Jesu gelesen. Was sind meine Vorstellungen, Vorurteile darüber, wie dieser König sein sollte: Wie soll Er umgehen mit den Problemen in der Ukraine, im Heiligen Land, mit unserer Gesellschaft? Und warum nutzt Er nicht für die krebskranke Mutter eines kleinen Kindes ein bisschen von Seiner Allmacht? Ich bin ent-täuscht von diesem Gott. Kreuzigt Ihn!

Dies zu beantworten aber, folgen dann in den Gottesdiensten die vier Gottesknechtslieder aus dem Jesajabuch (DeutereoJesaja): Jesaja (Mo) 42,1–4; (Di) 49,1–6; (Mi) 50,4–9; (Fr) 52,13-15;53,1-12. So wie dieser Gottesknecht, wie dieser Messias leidet, lädt Er auch uns ein, mit Ihm mitzugehen und auch in unserem Alltag aus Seiner Auferstehungskraft zu leben und so die Probleme in dieser Welt, angefangen von denen in unserem Leben anzugehen. Doch dagegen wehrt sich unsere menschliche Natur – zumal das ja noch nur Prophezeihungen sind. Ich will aber nicht leiden!

Interessant ist, dass am Gründonnerstag nicht der Bericht von der Einsetzung des Abendmahls aus einem der ersten drei Evangelien gelesen wird, sondern aus dem Johannesevanglium, was einfach nur sagt, dass ein Mahl stattfand. Kern hier ist die Fußwaschung, die das, was im Abendmahl und im Kreuz gemeint ist, symbolisch auf den Punkt bringt. Zentrum und bedeutung ist die dienende Liebe, Hingabe Jesu bis in den Tod, die sich auch von der Bosheit dieser Welt und dem ängstlichen Verrat der Jünger nicht stoppen lässt. Jesus geht uns den Weg voran, damit wir Seine Liebe mehr aus Seinen Taten lernen mögen, mit denen Er Seine Worte erfüllt. An Seinem Großmut soll sich unsere Großmut entflammen können. Lässt du dir von Mir die Füße waschen?

So können wir lernen, mit in Seinen Tod zu gehen mit allem, was am alten Menschen in uns sterben muss, um als neue Menschen mit Ihm zu leben als ein gemeinsamer Leib in dieser Welt und eins mit der Kirche des Himmels.

Ich wünsche Ihnen allen im Namen des Teams der Charismatischen Erneuerung Berlins
ein gesegnetes Triduum Paschale und einen gesegneten Übergang in das Auferstehungsleben.

Ihr Pater Adrian Kunert SJ

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