Mittwoch, 19. November 2025

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt...

Warum feiern wir eigentlich vier Wochen Advent?

Im ersten Jahrhundert, als die Schriften des Neuen Testaments entstanden sind, war das Geburtsdatum Jesu nicht aufgeschrieben worden, weil es scheinbar auch niemand so recht interessiert hat. Im 2. und 3. Jahrhundert begannen dann die Spekulationen, weil das im griechischen und römischen Bereich die Leute doch irgendwie interessierte. Bevor aber jemand auf die Idee kam nachzurechnen, legte der (noch nicht christliche) Kaiser Aurelian die reichsweite Verehrung seines Sonnengottes Jupiter Sol Invictus auf den 25. Dezember 275 fest. Jupiter Sol Invictus (=unbesiegter Sonnengott) eine Verschmelzung von römischen Jupiter, dem römischen Sonnengott und dem vorderasiatischen Sonnengott sowie Mithraskult.

Um dem etwas entgegenzusetzen legte der Papst das Weihnachtsfest als das Fest von Christi Geburt, der wahren Sonne der Gerechtigkeit (Buch des Propheten Maleachi 3,20), ebenfalls auf den 25. Dezember fest. Ab dem vierten Jahrhundert breitete sich das nun im ganzen Reich unter den Christen aus. Damit begannen aber auch Überlegungen, wie man sich auf dieses Fest vorbereiten solle. In der gallischen Tradition (Spanien, Frankreich), und heute noch in Mailand, setzte man eine Fastenzeit ein, die ebenfalls einen Bußaspekt enthielt und damit der österlichen Bußzeit ähnelte. Da Sonntage keine Fastenzeit sind – wegen der Feier der Auferstehung Jesu – begann diese nach dem 11. November und dauerte damit 6 Wochen.

Papst Gregor der Große aber legte eine Zeit von vier Wochen fest, mit einer eher freudigen Zeit des Wartens. In den nächsten Wochen möchte ich jeweils einen kleinen Artikel zum Gepräge der einzelnen Wochen schreiben. Die liturgischen Texte heutzutage nehmen nur das Kommen in Herrlichkeit und die Menschwerdung in den Blick.

Die Hauptgedanken aus der mittelalterliche Legenda Aurea stammen von Gregor dem Großen der das ca. 600 geschrieben hatte:
Adventus Domini (lateinisch), Epiphanía (griechisch) bedeutet auf deutsch: Ankunft oder Zukunft (auf mich zukommend; so übersetzt es die Legenda: die vier Zukünfte des Herrn) und meint das Erscheinen des Christus, das unmittelbar bevorsteht. Man hört die Boten schon Frohlocken. Die Legenda schreibt:
Es sind vier Wochen des Advents, die bezeichnen die vier Zukünfte unseres Herrn:
die erste, dass er zu uns ist kommen in der Menschheit,
die andere, dass er mit Gnaden ist kommen in der Menschen Herzen,
die dritte, dass er zu uns ist kommen in den Tod,
die vierte, dass er wird wiederkommen zu dem jüngsten Gericht.
Die letzte Woche des Advents wird selten geendet, zu einem Zeichen, das die Glorie kein Ende hat, zu der die Heiligen am jüngsten Tage werden kommen.

Ab der Woche vor dem ersten Advent werde ich – wie schon gesagt – jede der vier „Zukünfte“ eigens etwas näher beleuchten.

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